Phönix und Drachen in Viechtach
Die am 8. September eröffnete 2. Biennale der phantastischen Kunst in Viechtach (D) zog wieder zahlreiche Kunstfreunde aus Nah und Fern an. Kein Wunder, denn in den letzten Jahren hat sich die Stadt im bayrischen Wald zu einer der Hochburgen für hochkarätige Ausstellungen der phantastischen Kunst gemausert. Die diesjährige Ausstellung der internationalen Künstlergruppe Libellule von Lukáš und Françoise Kándl, „Drachen und Phönix“, reiht sich nahtlos an die vorangegangenen Erfolge an.
Im Unterschied zu den vergangenen Libellule-Shows war diesmal zwar die Form – der Kreis – vorgegeben, nicht aber das Format. Von jedem Künstler sind außerdem gleich mehrere Interpretationen des Themas in unterschiedlichen Größen zu sehen, übersichtlich gruppiert, auf schwarzem Untergrund gehängt und mit Spots beleuchtet, wodurch die Farben noch kräftiger zur Geltung kommen. Die Arbeiten sind allesamt von gewohnt hoher Qualität und doch wird eine große Bandbreite an Stilen und Zugängen zum Thema abgedeckt und dadurch dem besonders in der Kunst geltenden Grundsatz „Geschmäcker sind verschieden“ Rechnung getragen.
Zu Beginn der Festreden wartete auf die Besucher gleich eine musikalische Überraschung: Der ebenfalls ausstellende Künstler Martin Georg Oscity (D/SK) begrüßte die Gäste mit einer schönen Gesangsdarbietung und erntete dafür begeisterten Applaus und Respekt vor seiner kreativen Vielseitigkeit.
Danach griff Bürgermeister Georg Bruckner zum Mikrofon und für alle Anwesenden war deutlich spürbar, dass es sich bei seiner Ansprache nicht nur um schöne Worte, sondern um echte Begeisterung und Hochachtung für die phantastische Kunst handelte. Diese Leidenschaft wird vom gesamten Organisations-Team geteilt, was die Ausstellungen in Viechtach immer wieder zu einem besonderen Erlebnis macht.
Der extra aus Wien (A) angereiste Laudator Prof. Gerhard Habarta erörterte in seiner Rede die seit Jahrtausenden in der Geschichte und Mythologie immer wieder auftretenden Figuren des Drachen und des Phönix und ihre Bedeutungen. Er verknüpfte seine Auslegungen dabei mit konkreten Beispielen aus den Bildern der Ausstellung. Dazwischen sorgte er mit seinem „Wiener Schmäh“ immer wieder für Lacher beim Publikum. Wegen der Hitze im Ausstellungsraum kürzte Prof. Habarta seine Laudatio spontan ab, die gesamte Rede ist hier als Pdf zum Nachlesen zu finden.
Lukáš Kándl kam ebenfalls zu Wort und erläuterte den Besuchern seine Sicht der Ausstellung und des Themas, danach stellte er die einzelnen Künstler vor. Marketingleiterin Monika Häuslmeier übersetzte ins Deutsche.
Es war ein Abend der Überraschungen, denn Françoise Kándl präsentierte den Anwesenden anschließend sozusagen als weltweite Premiere ein neues Konzept, das sogenannte „sprechende Kunstwerk“. Dazu wurden exklusiv für die Viechtacher Biennale einige Bilder von Lukáš Kándl mittels QR-Code als „hörbare Kunstwerke“ für internetfähige Geräte wie z.B. Smartphones erlebbar gemacht.
Die Ausstellung „Phönix und Drachen“ im Viechtacher Rathaus läuft noch bis zum 15. November 2012 – ein unbedingt empfehlsenswerter Pflichttermin für Freunde der phantastischen Kunst!
Fotos: © Sigrid Nepelius
WUNDERBAR !