Montag, Oktober 2, 2023
AusstellungAusstellungsgeschehen

Bilder der Nacht – so hell

Vernissage Frank KortanFrank Kortan bringt die Callas zum Blühen

Schon allein das Oxymoron des Ausstellungstitels hat einen Preis verdient. Doch nicht nur das. Mit einem zauberhaften Mix gepaart aus Décalcomanie und nahezu photorealistischen Szenerien, Körpern und Objekten versetzte am vergangenen Freitagabend Frank Kortan das Publikum im Kunst- und Kulturverein callas-bremen e.V. in Erstaunen. Die malerische Umsetzung von Oberflächen bringt eine eigentümliche Lebendigkeit in Kortan’s Bilder die vor den ansonsten oft kühlen Hintergründen ihre Wirkung entfaltet. Des Künstler’s Faszination für Salvador Dali wird in dem ein oder anderen Bild deutlich. Nicht zuletzt in langhalsigen Giraffen oder Spiegeleiern, die dem Meister Dali himself über den Kopf fließen. Sei es nun die bildnerische Umsetzung von Kafka’s Verwandlung oder eine michelangeloeske Finger Gottes Szene: Kortan gelingt es, den Betrachter zu berühren. Auch wenn nicht immer positiv. Mit wunderschöner Malerei, die von hohem meisterlichem Können zeugt bringt er groteske und mitunter schauerliche Sujets auf die Leinwand. War es nun die dicke Matrone, die einen hässlichen, käferartigen Menschenkopf wie einen Froschkönig zum Kuss auf ihrer Hand balanciert oder die Frau mit der auseinanderfließenden Brust mit den vielen Brustwarzen… Viele Besucher wendeten sich irritiert und fasziniert an andere Vernissagegäste um das Erlebte und Gefühlte zu teilen und sich damit vielleicht auch ein bisschen von dem Schauer, der eben noch den Rücken herunterlief zu befreien.

Und auch diesmal gelang es dem Callas Schatzmeister Dirk Lüdke das Publikum mit kurzweiligen Worten in die Ausstellung einzuführen. Worte die deutlich machten: der Künstler braucht das Publikum wie das Publikum die Kunst. Die Kunst braucht Galerien wie die des callas-bremen e.v. um die Bühne zu bekommen, die ihr zusteht. Deshalb lohnt sich ein Besuch in der Ansgaritorstraße 3 in Bremen. Am 28. Juli wird hier die Ausstellung mit einer Finissage beendet.

Text: Daniela Wolter, Abbildungen: Daniela Wolter

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