„Divergente Gleichzeitigkeit“ Josef Hasenöhrl und Adorjáni Endre in Szekszárd (HU)
In einer gemeinsamen Ausstellung zeigen der deutsche Maler Josef Hasenöhrl und der ungarische Bildhauer Adorjáni Endre im Wosinsky Mór Megyei Múzeumin in Szekszárd (HU) ihre Werke..
Unter dem Titel „Divergente Gleichzeitigkeit“ führten sie Adorjánis Skulpturen und Hasenöhrls Ölgemälde zu einer fesselnden Präsentation zusammen, die den Dualismus unserer Existenz sichtbar macht: Geist und Stoff, das Nebeneinander entgegengesetzter Wahrheiten, Wunsch und Wirklichkeit, die „zwei Seelen in der Brust“(Goethe, Faust), menschliche Determiniertheit, zum anderen Sehnsüchte und Illusionen, ethisches Streben einerseits und der bestialische Fall der Menschheit, z.B. im Holocaust, strikt geordnete, harmonisch erscheinende Systeme, die jedoch das Individuum negieren und die eigenen Lebensgrundlagen zerstören. Und über allem das Wissen, dass mit jedem neuen Leben immer auch dessen Tod geboren wird.
Diese „Divergente Gleichzeitigkeit“ zieht sich durch Hasenöhrls malerisches Werk: Zum einen führen großformatige Ölgemälde in philosophische Tiefen, zum anderen zeigen seine kleinformatigen „Holzbilder“ die Freude am spielerischen Ausdruck.
Adorjáni setzt in seinen Bronzeskulpturen in allegorischer Weise die Tragödien und Sehnsüchte des gebrechlichen Menschseins um: das Dürsten nach Leben, das Gefesselt-Sein und Aufstehen, den Durchbruch zum Licht, Fliegen und Fallen, ein verzweifeltes Klopfen an das verschlossene Tor zur Erkenntnis und Erfüllung.
Vernissage: 28. Februar 2020, 17:00 Uhr
Ausstellungsdauer: 29. Februar bis 19. April 2020
Öffnungszeiten: Di – So 10:00 – 17:00 Uhr
Text: Josef Hasenöhrl; Abbildungen: © Josef Hasenöhrl, ©Adorjáni Endre