Im Gespräch mit Sigurd

Bei Phantastisch.at sollen natürlich nicht nur bereits bekannte Künstler zu Wort kommen, sondern auch weniger bekannte Kollegen vorgestellt werden. Diesem Vorsatz folgend präsentieren wir diesmal einen Künstler aus Österreich, genauer gesagt: aus Graz.

Spirit of nature © SigurdHallo Sigurd, es freut mich, mit Dir einen in der Phantastenszene weniger bekannten Künstler vorstellen zu dürfen. Du lebst und arbeitest in Graz, orientierst Dich in Deinen Bildern aber an der Wiener Schule. Woher kommt Deine Vorliebe für die Wiener Schule bzw. überhaupt für die phantastische Kunst?

Es gibt meinem Wissen nach keinen Phantasten in Graz. Auf die Wiener Schule bin ich natürlich durch Prof. Ernst Fuchs sowie durch Brauer und Hausner gekommen. Hat mich sehr fasziniert! Ich wollte aber mein eigenes Ding durchziehen und habe im Jahr 1991 begonnen meine Kunst, ich nenne sie MYSTIKART of SIGURD, zu entwickeln. Da ich etwas spirituell veranlagt bin, kommen auch sehr viele Impulse aus dem Reich der Anderswelt oder geistigen Welt – wie man es eben nennen mag. Auch hat es mich schon immer interessiert, das Phantastische mit dem Realen zu verbinden. Die Annahme, dass wir alle – Menschen, Tiere und auch Pflanzen – miteinander verbunden sind, ist ein Hauptaspekt der in meiner Kunst sehr stark zum Tragen bzw. zum Ausdruck kommt. Auch das Ineinanderfließen der Körper ist für mich ein sehr wichtiger Bestandteil meiner Bilder.

Eurogirls © SigurdDie von Dir beschriebene Verbindung von Spiritualität und Kunst kommt in der momentan sehr aktiven Visionary Art Bewegung stark zum Tragen. Viele dieser Künstler haben sich der von Ernst Fuchs perfektionierten und gelehrten Misch-Technik mit Eitempera verschrieben. Welche Maltechnik(en) verwendest Du und wie hast Du sie Dir angeeignet?

Ich verwende keine Mischtechnik sondern eigentlich nur Ölfarbe die ich ganz fein auf die Leinwand auftrage (teilweise mehrere Schichten). Besonders gerne arbeite ich mit der Farbe Preussisch Blau. Sie ist volldeckend und außerordentlich gut zu verarbeiten. Auch gelingen damit die Übergänge und die Farbschattierungen sehr gut. Meine Maltechnik habe ich mir durch sehr viel Üben selbst beigebracht.

Geerdet © SigurdKommen wir nochmal zurück auf die Motive: Du hast spirituelle Impulse erwähnt – hast Du eine bestimmte Technik, die Dich offen für diese Impulse macht, wie zum Beispiel Meditation oder Ähnliches? Und wie gehst Du dann weiter vor?

Nein, ich brauche keine Meditation. Der Gedanke oder die Idee kommen mir einfach so in den Sinn. Ich fertige auch keine Skizzen oder Entwürfe – die Idee wird direkt auf die Leinwand übertragen. Zu 90 Prozent habe ich das fertige Bild schon im Kopf, nur bei den Farben ändert sich dann eventuell noch etwas.

Gibt es Künstler, Werke oder Techniken die Dich besonders beeindrucken und/oder inspirieren?

Ja gibt es! Und zwar Prof. Fuchs, Helnwein und einige Fantasykünstler aus Amerika. Besonders die Fantasykunst hat mich schon immer fasziniert, da gibt es ganz tolle Künstler. Ich habe mir aber trotzdem meine eigene Richtung kreiert. Darauf bin ich sehr stolz. Denn der Wiedererkennungswert ist bei meinen Bildern sehr hoch.

Queen Tut © SigurdGerade in der Fantasykunst arbeiten mittlerweile sehr viele Künstler mit virtuellen Pinseln und Farben, d.h. sie malen auf dem Computer. Das hat viele Vorteile … wie siehst Du diese Entwicklung? Reizt es Dich, es ebenfalls mal zu versuchen?

Bezüglich Hintergründe hat die Computer-Malerei sicher Vorteile, aber ähnliche Effekte bekommt man mit Airbrush auch gut hin. Ich male meine Hintergründe mit dem Pinsel, auch das geht. Mich in der Computerkunst zu versuchen, reizt mich überhaupt nicht – sie ist eine eigene Richtung und hat für mich mit Malen im herkömmlichen Sinn nichts zu tun. Da bleibe ich lieber beim Pinsel. Aber nichts gegen Computerkünstler! Jeder soll so arbeiten, wie er am liebsten möchte.

Deine Webseite wurde vor Kurzem umgestaltet, auf den neuen Bildern sind auch Einhörner und Sphinxen zu sehen. Dass Du eine Vorliebe für Fantasy Art hast, haben wir ja schon erfahren – wie sieht es mit Deinem persönlichen Bezug zu Fabelwesen aus? Sind sie etwas, das Dich inspiriert und fasziniert oder sind sie als eines der Hauptmotive von Fantasy Art automatisch auch für Dich interessant?

Fabelwesen interessieren mich, da ich von ihnen fasziniert bin und ich werde natürlich auch durch sie inspiriert. Weiters passen sie gut in meine Malerei und ich kann auch schon mal über ein Fabelwesen die Thematik eines Bildes aufbauen.

Unicorns © SigurdLieber Sigurd, herzlichen Dank für das Interview! Zum Abschluss noch ein wenig PR für Dich: Für heuer hast Du bereits einige Ausstellungen geplant, wo wird man Deine Bilder als Nächstes sehen können?

Ich bedanke mich ebenfalls sehr herzlich für das Interview.
Zu Deiner Frage: Meine Bilder kann man von 09.06. – 06.10.2013 in Stadt-Schlaining im Burgenland, im Hotel Burg Schlaining sehen. Es ist eine Gemeinschaftsausstellung und ich freue mich schon sehr darauf.

Informationen und Bildergalerie: www.sigurd.at

Ein Gedanke zu „Im Gespräch mit Sigurd

  • 26.03.2013 um 11:02 Uhr
    Permalink

    Ich freue mich ganz besonders, hier im Phantastischen Webmagazin für phantastische Kunst über Sigurd zu lesen und noch mehr freue ich mich über die neuesten Ausstellungsaktivitäten und Bilder von Sigurd. Sigurd ist 2003 – 2007 Gast der Blomberger Kunstmauer gewesen und ich bin immer wieder von seinen Werken stark beeindruckt. Ich wünsche ihm weiterhin viel Kreativität und würde mich freuen, mal wieder mit ihm auszustellen.
    Viele Grüße aus Blomberg (D) auch an Seine Familie
    Wolfgang Rose

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert