Freitag, Dezember 1, 2023
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Vesna Krasnec in der Galerie Esther in Wien (AT)

Die Galerie Esther (beim Ernst Fuchs Museum) zeigt noch bis Ende Oktober die Ausstellung „Zaubergarten“ mit Werken der Künstlerin Vesna Krasnec.

Am 23. September fand die Eröffnung dieser Ausstellung statt, zu der viele Kunstinteressierte gekommen waren. Der Abend war geprägt von einem harmonischen und fröhlichen Miteinander, es wurde sogar gesungen und gemeinsam getanzt.

Michael Fuchs beschrieb in seiner kurzweiligen Laudatio das Wesen der Bilder von Vesna Krasnec mit folgenden Worten: „… die heile Welt ist für den Menschen sehr wichtig, weil die heile Welt bedeutet Beheimatung und Liebe. Ich bin gerne mit Leuten zusammen die ich liebe und die meine Freunde sind, an einem Ort wo wir uns alle wohl fühlen. Ein solcher Ort sind diese Vesnas Bilder.

Sie haben aber auch etwas Mystisches, Fremdartiges, das Vesna mit dem Titel „Seltsamer Garten“ benannt hat. Sie sind seltsam, aber nicht im negativen Sinne. Sie sind seltsam, weil uns das Paradies fremd geworden ist, weil wir so viel Hässlichkeit in der Welt sehen. Wenn wir dann Schönheit sehen, sind wir fast ein bisschen überrascht. Darum nenne ich diese mädchenhafte Frau eine paradiesische Frau. Sie bringt das Paradies, das Verlorene wieder in unser Leben hinein.

… die Bilder spiegeln Vesna perfekt. Es sind Spiegelbilder ihre Seele. Sie ist auch unendlich fleißig, und das mit einer Hingabe, die ein Mensch nur haben kann, wenn es wirklich eine echte Liebe und ein echtes Streben nach Vollkommenheit gibt. Schönheit, Liebe und Vollkommenheit gehört zur Kunst. Zur wahren Kunst.

… wenn sie die Bilder anschauen, sehen sie Arbeit. Aber sie sehen nicht nur die Arbeit, sondern auch eine Vision. Ich hab das auch in „Architectura Caelestis“ wieder gelesen, dass es gewisse Strömungen in der Welt gibt – man kann sie Geister nennen – die bemächtigen sich gewisser Menschen. Der sagt ‚ah, da ist ein Künstler, den nehm‘ ich und der wird das machen glaub‘ ich‘ . Und das ist ein Geist der in Vesna lebt, der vielleicht auch in Hieronymus Bosch zu Hause war …“

Die Künstlerin zeigt sich berührt und bedankt sich herzlich bei Michael Fuchs, der sie seit 15 Jahren auf ihrem Weg begleitet: „Danke, dass Du mir immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden bist, wann immer ich nicht weiter wusste. Du bist ein hervorragender Lehrer!

Ich habe noch nie was von diesen Geistern gehört, aber angesichts meiner Malbesessenheit entspricht es wahrscheinlich der Wahrheit. Ich hatte oft das Gefühl, das nicht ich es bin, die malt. Auch muss ich immer das malen was meine Intuition verlangt. Mit der Zeit vertraue ich immer mehr dieser inneren Führung.

Über ihre Bilder sagt Vesna Krasnec: „Es ist für mich eine ewige Suche nach Harmonie und Magie. Ich muss es für jedes Bild aufs Neue suchen. Ich male fast immer das, was ich auf der Leinwand oder dem Papier sehe. Das gleiche sehe ich auch in der Natur. Es sind fast menschliche Figuren. Sie treten meistens in Paaren auf, eine männliche und eine weibliche „Person“, die der gleichen Spezies angehören, manchmal auch mit Kind(ern). Immer wieder sind die Ahnen im Hintergrund.

Kurz vor dem Einschlafen oder kurz bevor ich aufwache, sehe ich oft eine wunderschöne Blume. Diese Blumen erscheinen mir gestochen scharf, in den wunderbarsten Farben und Formen und ich versuche sie mir zu merken, bevor sie verblassen. Was ich dann male, ist eigentlich nur ein leiser Abklatsch vom Original.

Während ich male, sehe ich seitlich jemanden stehen, es ist auf jedem der neuen „Garten Bildern“ etwas anderes zu sehen. Oft auch mehrere Gestalten. Wenn ich aber direkt darauf schaue, sehe ich das nicht mehr. Ich hoffe, dass ich mich technisch noch verbessern werde, so das ich in Zukunft meine Gärten viel realistischer darstellen kann.

Ich bin Autodidaktin und seit 23 Jahren auf künstlerischem Weg. Ich bedanke mich bei allen die unterwegs kamen und gingen, und die mir Lehrer und Helfer waren.

Aber zwei besondere Menschen waren für mich die wichtigsten: mein Meister Ernst Fuchs, der, so glaube ich, ein Magnet für uns Phantasten war. Seine frühen Zeichnungen und Graphiken, die ich zufällig in einem Buch sah, haben mich zuerst in seinen Bann gezogen. Obwohl ich viele Werke von anderen Künstlern liebe und bewundere, hatte keines davon diese starke Wirkung auf mich, wie die Bilder von Ernst Fuchs. Die Tage mit ihm in der Klagenfurter Kapelle waren sehr faszinierend und geistreich und sind unvergesslich geblieben.

Die andere wichtige Person war mein Mäzen, Herr Rudolf Prenneis, der mich in den letzten 6 Jahren unterstützt hat, so dass ich mich nur aufs Malen konzentrieren konnte. Er hat sich leider heuer im 82. Lebensjahr von dieser Welt verabschiedet und konnte diese Ausstellung leider nicht mehr erleben.

Großen Dank auch an das Team des Ernst-Fuchs-Museums!

Ausstellungsdauer: 23. September bis 29. Oktober 2023
Öffnungszeiten: Di – So 10:00 – 16:00 Uhr

Text (geringfügig v.d. Redaktion geändert) und Abbildung: ©Vesna Krasnec

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